Beratung oder Therapie


Benötigen Sie Psychologische Beratung oder Psychotherapie?

Nicht jeder, der ein psychologisches Problem hat, hat auch ein psychisches Leiden. Von einem psychischen Leiden bzw. einer psychischen Erkrankung spricht man, wenn eine Verbesserung des psychischen Zustandes oder gar die Genesung nur durch eine Therapie erreicht werden kann. Eine psychische Erkrankung (auch psychische oder seelische Störung genannt) ist in der Regel eine krankheitswertige Veränderung des Erlebens und Verhaltens. Diese kann mit Abweichungen der Wahrnehmung, des Denkens, Fühlens oder auch der Selbstwahrnehmung einhergehen. Psychische Störungen sind zumeist mit deutlichem, persönlichem Leidensdruck bzw. Belastungen und Problemen in mehreren Lebensbereichen verbunden. Bezeichnend für solche psychischen Erkrankungen / psychischen Störungen / psychischen Leiden ist dabei häufig eine verminderte Selbstregulationskompetenz. Betroffene können ihre Erkrankungen aus eigener Kraft nur sehr schwer oder oft auch gar nicht beeinflussen. Auch durch verstärkte Bemühungen, Selbstdisziplin oder Willenskraft gelingt dies nicht. Professionelle Hilfe in Form von Therapien durch Ärzte, Psychotherapeuten, Heilpraktiker etc. ist anzuraten bzw. erforderlich.

Der Unterschied zur Psychologischen Beratung

Neben ernsthaften psychischen Erkrankungen gibt es zahlreiche Krisen, die eher auf psychologische bzw. kognitive und emotionale Überforderungen zurückzuführen sind, mit denen jeder im Laufe seines Lebens hin und wieder zu tun haben kann. Im Gegensatz zu einer psychischen Erkrankung, die oft eine längere therapeutische Behandlung erfordert, benötigen Betroffene hier meist nur kurzfristig die Unterstützung eines ausgebildeten Psychologischen Beraters bzw. Personal Coachs.

Kurzgesagt dient Psychologische Beratung der Persönlichkeitsentwicklung oder der Aufarbeitung und Überwindung von Problemen, Konflikten und Krisen. Bei der Arbeit mit dem Klienten wird – anders als bei einer Psychotherapie – der Fokus nicht auf das Problem gelegt, sondern auf die Lösung. Psychologische Beratung ist eine zentrale Interventionstechnik im Bereich der nichtheilkundlichen Psychologie. Bei Psychologischer Beratung geht es nicht um die Heilung von Erkrankungen sondern um Entwicklung und Wachstum im Bereich persönlicher Kompetenzen.

Themenfelder der Psychologischen Beratung können beispielsweise folgende sein:

  • Probleme aller Art in Familie, Freundschaft, Partnerschaft und Ehe;
  • Probleme rund um Beruf, Ausbildung, Studium, Arbeit etc.;
  • Probleme mit Einsamkeit, Alleinsein, Kränkung, Trauer, Unausgefülltsein und Sehnsucht;
  • Probleme mit Eifersucht, Aggressionen (Impulskontrolle);
  • Probleme mit Überforderungen (Stress, geschwächte Work-Life-Balance etc.);
  • Probleme rund um Selbstwert und Selbstbewusstsein;
  • Probleme mit Ängsten, Sorgen, Grübeln, schlechten Angewohnheiten etc.
  • Probleme mit Scham, Schuld, Gewissenskonflikten;
  • Probleme in der Sexualität;
  • Probleme rund um die Themen Entscheidungsfindung, Kommunikation etc.;
  • Probleme mit dem Alter oder sonstige Lebensabschnittskrisen;
  • Probleme rund um Sinn, Sinnfindung, Suche nach Veränderung, Zielen, Visionen und viele mehr.

Meine Empfehlung

Klären Sie, ob Sie Psychotherapie benötigen oder Psychologische Beratung bzw. Coaching. Wenn Sie Psychotherapie benötigen, aber zu einem Psychologischen Berater gehen, werden Sie vermutlich nicht die Hilfe bekommen, die Ihnen ein Psychotherapeut oder eine Psychotherapeutin bieten kann. Wenn Sie Psychologische Beratung benötigen, aber zu einem Psychotherapeuten gehen, werden Sie auch hier nicht die Unterstützung erhalten, die Sie bei einem Psychologischen Berater oder einer Psychologischen Beraterin erhalten können. Ob Sie mit Ihrem Problem zu einem Psychotherapeuten / einer Psychotherapeutin gehen sollten oder eher zu einem Psychologischen Berater / einer Psychologischen Beraterin, besprechen Sie am Besten zuerst mit Ihrem Hausarzt. Erhalten Sie eine Überweisung oder Empfehlung zur Psychotherapie, werden die Kosten dafür in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Da es in der Psychologischen Beratung nicht um die Heilung eines Krankheitsbildes geht, übernehmen die Krankenkassen hierfür keine Kosten.


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