Hochsensibilität ist zunächst weder eine negative Eigenschaft noch ein besonderes Prädikat. Hochsensibilität – auch Hypersensibilität – ist die Bezeichnung für eine hohe Sensitivität. Sensitivität – auch Empfindungsfähigkeit – ist die Bezeichnung für die Fähigkeit zur Wahrnehmung innerer und äußerer Reize. Empfindungsfähigkeit liegt bei jedem Menschen in unterschiedlicher Ausprägung vor. Die Übergänge sind also fließend. Grob gesagt lässt sich Sensitivität in folgende drei Kategorien unterteilen:
- Menschen mit niedriger Sensitivität
- Menschen mit mittlerer Sensitivität
- Menschen mit hoher Sensitivität
Ob jemand eher der ersten, zweiten oder dritten Kategorie zuzuordnen ist, sagt nichts aus über …
- seine psychische Gesundheit
- seine Robustheit
- seine Lebenstüchtigkeit
- seine soziale Kompetenz
- seine Intelligenz
- seine sonstigen Stärken oder Schwächen etc.
… es sind einfach unterschiedliche Ausprägungen eines Persönlichkeitsmerkmals. Alle drei Ausprägungen sind ganz natürlich und keine davon ist besser oder schlechter.
Jemand mit hoher Sensitivität wird als hochsensible Person – aus dem Englischen: „highly sensitive person“ (HSP) bezeichnet – Hochsensible nehmen Reize intensiver wahr und verarbeiten diese sehr wahrscheinlich auch anders als andere Menschen.
Jede Medaille hat zwei Seiten. Wer hochsensibel ist, hat auf der einen Seite das Glück, viele Aspekte des Lebens viel intensiver erleben zu können als andere. Zum Beispiel kann das ein wundervoller Vorteil sein beim Hören und Eintauchen in schöne Musik; beim Erleben einer wundervollen Begegnung; beim Genießen eines leckeren Essens; beim Einfühlen in andere Menschen, beim Empfinden von Liebe, Glück und Freude etc. Die Kehrseite davon ist jedoch – es kann schneller zu einer Reizüberflutung kommen als bei anderen Menschen. Betroffenen wird dann schnell alles zu viel. Ein Besuch im Supermarkt, in der Disco, auf der Geburtstagsfeier, Kindergeschrei, ein Durcheinander von Farben, Lichtern, Gerüchen, Gemurmel und sonstigen Reizen und Informationen kann dann zur Herausforderung werden. Auch unangenehme Gefühle wie Trauer, Leid, Verärgerung, Enttäuschung, Wut etc. werden von Hochsensiblen intensiver und deshalb belastender erlebt.
Was Hochsensibilität zunächst einmal nicht ist …
- Hochsensibilität ist keine Krankheit
- Hochsensibilität ist keine Schwäche
- Hochsensibilität ist keine psychische Störung
- Hochsensibilität ist weder ein Makel noch ein besonderes Prädikat
Was Hochsensibilität zunächst einmal ist …
- Hochsensibilität ist ein ganz natürliches Persönlichkeitsmerkmal
- Hochsensibilität ist eine natürliche Fähigkeit / Kompetenz
- Hochsensibilität ist eine natürliche Anlage
- Hochsensibilität kann sich mit einer entsprechend aufrechten, positiven und lebensdienlichen inneren Haltung sowie mit ausreichend Selbstfürsorge (für Selbstschutz und Erholungspausen sorgen) positiv auf die Lebensgestaltung und Persönlichkeitsentwicklung auswirken
- Hochsensibilität kann sich bei positiver Fokussierung zu einer persönlichen Stärke entwickeln
- Hochsensibilität bietet eine Grundlage, um sich zu einer bewussten, sozialkompetenten, psychisch gesunden, umgänglichen, verantwortungsvollen, gewissenhaften, freundlichen, glücklichen, lebensfrohen, friedfertigen Person entwickeln zu können
Zu was Hochsensibilität führen kann …
- anstatt Hochsensibilität als natürliches Persönlichkeitsmerkmal bzw. als Fähigkeit, Kompetenz, Anlage wertzuschätzen, geschieht es häufig, dass sie als Makel, Schwäche, Übel angesehen wird – vom Betroffenen selbst und auch von anderen
- Hochsensibilität kann sich über eine innere Fehlhaltung negativ auf die eigene Lebensgestaltung und Persönlichkeitsentwicklung auswirken
- Hochsensibilität kann bei negativer Fokussierung und mangelnder Selbstfürsorge (zu wenig Selbstschutz und Regenerationsphasen) zu einer persönlichen Labilität führen
- Hochsensibilität kann bei negativer Fokussierung, mangelnder Selbstfürsorge und entsprechender Fehlhaltung in eine Überforderung führen. Bei dauerhafter Überforderung können Betroffene sich auch zu psychisch labilen, unglücklichen und weniger sozialverträglichen Persönlichkeiten entwickeln
- Hochsensibilität kann bei negativer Fokussierung, mangelnder Selbstfürsorge und entsprechender Fehlhaltung auch dazu führen, dass Betroffene eine verzerrte Selbstwahrnehmung entwickeln. Sie meinen dann, sie seien die besseren Menschen. Alle anderen seien unsensibel, rücksichtslos, egoistisch, unreflektiert, unsozial, negativ etc. Sie nehmen sich als Opfer wahr und sind kaum noch in der Lage, ihre eigene Verantwortlichkeit zu erkennen.
Hochsensibilität ist also zunächst einmal, wie bereits beschrieben, nichts Negatives, keine Schwäche und auch keine Krankheit. Hochsensibilität kann aber Negatives, Schwäche und Krankheit zur Folge haben. Das ist zumeist dann der Fall, wenn die hohe Empfindungsfähigkeit nicht durch ausreichend Selbstfürsorge abgeschirmt und auch nicht mit einer positiven sondern einer negativen inneren Haltung (Einstellung) getragen wird. Es kann dann zu einer Schräglage der Persönlichkeit kommen und es können auch sogar psychische oder somatoforme Erkrankungen begünstigt werden. Erst wenn Erkrankungen die Hochsensibilität begleiten, kann von Störungen gesprochen werden, für die therapeutische Hilfe anzuraten ist. Dann geht es nicht mehr nur um das Aufrichten der Persönlichkeit sondern um Heilung.
Solange Hochsensibilität nur zu einer Schräglage der Persönlichkeit führt und nicht von psychischen oder sonstigen Erkrankungen begleitet wird, kann nach meiner Erfahrung davon ausgegangen werden, dass mittels Beratung und Coaching in nur wenigen Sitzungen eine Aufrichtung der Persönlichkeit zu erreichen ist.
Neben einer lebensdienlichen, positiven inneren Haltung ist es für Hochsensible wichtig, genügend Achtsamkeit und Selbstfürsorge zu besitzen oder zu entwickeln, womit sie dafür sorgen, sich vor Reizüberflutung zu schützen – zumindest dort, wo es möglich ist. Zum einen mittels Vermeidung von Aktivitäten, die leicht als ein Zu-Viel empfunden werden und zum anderen mittels ausreichender Regenerationsphasen, um sich von einem Zu-Viel an Eindrücken immer wieder ausreichend zu erholen.
So kann Hochsensibilität letztlich doch dazu führen, dass Betroffene sich zu besonders bewussten, reflektierten, sozialen, gewissenhaften, rücksichtvollen, respektvollen und friedfertigen Menschen entwickeln. Dann kann man vermutlich sogar sagen, dass Hochsensible tatsächlich die günstigeren Voraussetzungen mitbringen, um zu solchen positiven Persönlichkeiten heranreifen zu können. Ihre Sensibilität macht sie dann empfänglicher für das Soziale, Gewissenhafte, Schöne, Wertvolle etc. als weniger sensible Menschen.
Dieses Coaching-Angebot ist meinem Resilienz-Coaching sehr ähnlich. Jedem, der sich für mein Hochsensiblen-Coaching interessiert, empfehle ich, sich auch über mein Resilienz-Coaching-Angebot zu informieren.
Mein Angebot an Sie: Psychologische Beratung / Coaching für sensible und hochsensible Menschen zur Förderung von Resilienz und anderen Persönlichkeitsmerkmalen wie Selbstwert, Sozialkompetenz, Gewissen, Sinnorientierung, Eigenverantwortung, Autonomie, Souveränität, Integrität, Selbstakzeptanz, etc.
Dauer des gesamten Beratungsprozesses: Durchschnittlich 7 Sitzungen zu je 1,5 bis 2 Stunden. Je nach Situation können es weniger oder mehr Sitzungen sein.
Meine Qualifikation: Staatlich geprüfte und zugelassene Ausbildung zum Psychologischen Berater und Personal Coach mit anerkanntem Abschluss und Zertifikat – Fortbildung findet kontinuierlich statt – jahrelange Berufserfahrung.
Mein Coaching-Format/meine Beratungs-Methode: sinnzentrierte, personenzentrierte und lösungsorientierte Interventionstechniken: logopädagogisch, systemisch, konstruktivistisch, neurolinguistisch (NLP), kreativ und intuitiv.
Verpflichtung zur Vertraulichkeit und Verschwiegenheit: Selbstverständlich wird alles, was Sie mit mir besprechen, streng vertraulich behandelt.
Herzlichst – Ihr Ralf Hillmann
Termine
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Hinweis: Psychologische Beratung ist keine Therapie und ersetzt deshalb keine ärztliche oder therapeutische Behandlung und soll auch keine laufende oder bevorstehende Behandlung medizinischer oder psychotherapeutischer Art ersetzen. Die Kosten für Psychologische Beratung werden deshalb auch nicht von den Krankenkassen erstattet.