Ethische Grundsätze


Meine ethischen Grundsätze und Werte in Coaching und Psychologischer Beratung

Hiermit stelle ich als Coach und Psychologischer Berater dar, an welchen hohen ethischen Grundsätzen und Werten sich mein berufliches Handeln orientiert.

Ergänzend beschreibe ich als Coach und Psychologischer Berater meine Profession im Bereich der beratenden Psychologie und stelle diese in klarer Abgrenzung zur Profession der heilenden Psychologie dar.

Als Coach und Psychologischer Berater orientiere ich mich an folgenden ethischen Grundsätzen und Werten:

1.) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ich erkenne jeden Menschen in seiner Individualität und seinem Recht auf Selbstbestimmung an, ganz gleich welcher Ethnie, welcher Abstammung, welcher Herkunft, welcher Sprache, welcher Hautfarbe, welchen Alters, welchen Geschlechts, welcher geschlechtlichen und sexuellen Orientierung, welcher geschlechtlichen und sexuellen Identität, welchen körperlichen und psychischen Gesundheitszustandes, welchen Glaubens, welcher Religion etc. Da ich mich an unseren geltenden Gesetzen und dem darin verankerten freiheitlichen Menschenbild orientiere, unterstütze ich kein Denken und Handeln, das gegen die Achtung der Menschenwürde, die Anerkennung der Individualität eines Menschen und sein Recht auf Selbstbestimmung verstößt.

2.) Als Coach und Psychologischer Berater habe ich ein aufrichtiges Interesse am Wohle meiner Klient*innen und handele gemäß meiner Profession stets nach bestem Wissen und Gewissen.

3.) Als Coach und Psychologischer Berater verfüge ich über eine hohe personale Integrität und hohe soziale Kompetenzen. Das heißt, ich begegne meinen Klient*innen stets mit Interesse, Empathie, Verständnis, Respekt, Akzeptanz, Wertschätzung, Achtsamkeit, Offenheit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Taktgefühl, Loyalität, Diskretion, Sinn für Gleichberechtigung und Diversität etc. Ich biete meinen Klient*innen damit einen geschützten Raum, den ich für einen vertrauensvollen Austausch auf gleicher Augenhöhe als unverzichtbare Voraussetzung erachte.

4.) Als Coach und Psychologischer Berater orientiere ich mich stets an den höchst individuellen Potenzialen und Kompetenzen meiner Klient*innen. Ich gestalte mein berufliches Handeln deshalb in erster Linie ressourcenorientiert, lösungsorientiert, ergebnisorientiert, zielorientiert. Es geht mir stets darum, bei meinen Klient*innen ein Bewusstsein zu fördern für deren eigene Kompetenzen, Potenziale, Chancen, Möglichkeiten, Freiheiten, Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeiten. Die Gestaltungsfähigkeit zur Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit und ihres eigenen Lebensweges zu fördern, hat für mich stets höchste Priorität. Zur Gestaltungsfähigkeit eines Menschen gehören Kompetenzen wie z.B. Selbstführung, Selbstwirksamkeit, Selbstfürsorge, Selbstbestimmung, Selbstverantwortung, Selbstachtung, Selbstreflexion, Selbstregulation, Selbstmanagement, Selbstdistanzierung etc.

5.) Als Coach und Psychologischer Berater bin ich stets in der Lage, die Eigenverantwortlichkeit meiner Klient*innen anzuerkennen und überlasse ihnen im Coaching- und psychologischen Beratungsprozess stets die Zuständigkeit und die Ergebnisverantwortung.

6.) Als Coach und Psychologischer Berater arbeite ich stets mit dem Ziel, dass meine Klient*innen möglichst bald wieder ohne meine professionelle Unterstützung auskommen und auf eigenen Beinen stehend ihr Leben gestalten können.

7.) Als Coach und Psychologischer Berater stelle ich meine diesbezüglichen Ausbildungen, Weiterbildungen und sonstigen Qualifikationen ehrlich, sachlich und transparent dar. Auch sorge ich sinnvoll, gewissenhaft und verantwortungsbewusst für eine stetige Optimierung der Qualität meines beruflichen Handelns. Ich erweitere somit stetig mein Fachwissen sowie meine sonstigen beruflichen und persönlichen Kompetenzen.

8.) Als Coach und Psychologischer Berater stelle ich mein Angebot wahrheitsgemäß, transparent und klar dar. Ich erläutere meinen Klient*innen die Abgrenzung, die zwischen der beratenden Psychologie (Coaching, Psychologische Beratung) und der heilenden Psychologie (Psychotherapie) anzuerkennen ist.

9.) Als Coach und Psychologischer Berater sorge ich sinnvoll, gewissenhaft und verantwortungsbewusst dafür, dass meine Klient*innen über grundlegende Bedingungen der Zusammenarbeit wie z.B. Anliegen, Zielsetzungen, Honorare, Ausfallhonorare, zeitliche und sonstige Rahmen- und Geschäftsbedingungen informiert werden. Verträge gestalte ich im Sinne meiner Klient*innen unmissverständlich, fair sowie lösungs- und zielorientiert. Auch gestehe ich meinen Klient*innen das Recht zu, den Coaching- bzw. Beratungsprozess jederzeit beenden zu können.

10.) Als Coach und Psychologischer Berater achte ich erstens: sehr aufmerksam auf Hinweise, die darauf hindeuten, dass meine Klient*innen nicht mehr vom Coaching- bzw. Beratungsprozess profitieren. Ich berücksichtige zweitens: meine eigenen Begrenzungen und lehne Aufträge ab, die nicht meinen Kompetenzen entsprechen. Das Wohl meiner Klient*innen hat für mich stets oberste Priorität, deshalb verweise ich in beiden zuvor genannten Fällen nach Möglichkeit an Kolleg*innen oder Angehörige anderer Berufsgruppen.

11.) Als Coach und Psychologischer Berater bin ich in der Lage, mit meinen Klient*innen über Interessenskonflikte offen, ehrlich und zielführend zu kommunizieren. Sollte eine Klärung der Konflikte nicht gelingen, halte ich den Beginn oder die Fortführung eines Coaching- bzw. psychologischen Beratungsprozesses nicht für verantwortungsvoll. In solchen Fällen beende ich die Zusammenarbeit.

12.) Als Coach und Psychologischer Berater verfolge ich keinerlei über meine berufliche Rolle hinausgehende Interessen und wahre strikte Vertraulichkeit. Ich vermeide jede Form von Beziehungen zu meinen Klient*innen, die über das professionelle Maß hinausgehen. Sexuelle Beziehungen oder sonstige Interessen emotionaler, wirtschaftlicher, sozialer oder sonstiger Art, die nicht meiner Profession zuzuschreiben sind, erachte ich als Missbrauch.

13.) Als Coach und Psychologischer Berater arbeite ich mit meinen Klient*innen stets in einem geschützten Rahmen. Ich achte deshalb strikt auf Vertraulichkeit und vereinbare diese auch mit meinen Klient*innen. Alle mir anvertrauten Informationen unterliegen meiner Verschwiegenheit. Meine Verschwiegenheitspflicht gilt uneingeschränkt, es sei denn, Klient*innen oder gesetzliche Bestimmungen entbinden mich von meiner diesbezüglichen Pflicht.

14.) Als Coach und Psychologischer Berater garantiere ich meinen Klient*innen die sichere Verwahrung aller im Beratungsprozess erstellten Schriftstücke, ganz egal ob es sich dabei um kurze Notizen, ausführliche Anamnesen, Berichte, Rechnungen, Protokolle, E-Mails etc. handelt. Alles wird für Dritte unzugänglich aufbewahrt und nach Beendigung des Beratungsprozesses gemäß geltender datenschutz-rechtlicher Vorgaben und Fristen vernichtet.

15.) Als Coach und Psychologischer Berater gestalte ich meine Werbung auf Webseiten, Plakaten, Flyern, Karten, in Vorträgen, Interviews und bei sonstigen Werbemöglichkeiten stets ehrlich, sachlich, sinnvoll, gewissenhaft, verantwortungsbewusst etc. Ich verzichte daher auch grundsätzlich auf Vergleiche mit anderen Berufskolleg*innen, Berufsgruppen, Beratungs- bzw. Behandlungsmethoden. Ich bin mir darüber bewusst, dass ich als Person meines Berufsstandes keine Erfolgsversprechen zusichern kann/darf und unterlasse dies grundsätzlich.

16.) Als Coach und Psychologischer Berater vermeide ich nach bestem Wissen und Gewissen alles, was dem Ansehen meines Berufsstandes schaden könnte. Mir ist bewusst, dass sinnvolles, gewissenhaftes, verantwortungsbewusstes, integres und gesetzeskonformes Verhalten für das Ansehen meines Berufsstandes von höchster Bedeutung ist.

17.) Als Coach und Psychologischer Berater distanziere ich mich ausdrücklich von Sekten und sektenähnlichen Gemeinschaften sowie von allen Gruppierungen, Lehren und Ideologien, die das Recht des Menschen auf Selbstbestimmung missachten, seine freie Gestaltungsfähigkeit gefährden und ihn in Abhängigkeiten führen.

Als Coach und Psychologischer Berater stelle ich nachfolgend meine Profession im Bereich der beratenden Psychologie in klarer Abgrenzung zur Profession der heilenden Psychologie dar:

Zu meinen Professionen Coaching und Psychologische Beratung:
Die Professionen von Coaching und Psychologischer Beratung liegen außerhalb der Heilkunde und dienen weder der Erstellung von medizinischen Diagnosen noch der Heilung von psychischen Erkrankungen. Sie ersetzen deshalb keine laufenden oder bevorstehenden ärztlichen, medizinischen oder therapeutischen Behandlungen. Sie sind als Hilfe zur Selbsthilfe zu verstehen. Es geht in erster Linie um die Aufarbeitung und Überwindung von akuten persönlichen und sozialen Problemen, Konflikten, Überforderungen und Krisen bzw. um die Aktivierung und Entwicklung vorhandener sowie neuer persönlicher Potenziale und Ressourcen. Dadurch wird es möglich, Vorhaben zu verwirklichen oder Ziele zu erreichen. Ziel ist stets eine Verbesserung der Lebenszufriedenheit und der Lebensführung. In Coaching und Psychologischer Beratung geht es beispielsweise darum, Überforderungen zu analysieren; Gedanken und Gefühle zu sortieren; Perspektiven zu wechseln; Gewohnheiten zu hinterfragen und zu verändern; innere und äußere Grenzen zu erweitern; Blockaden zu lösen; Persönlichkeit zu entwickeln; Erkenntnisse und Einsichten zu gewinnen; neue Denk- und Handlungsspielräume zu erobern; nach vorne zu blicken; Ziele zu benennen und Lösungswege zu finden, die ganz speziell zum individuellen Persönlichkeitspotenzial der ratsuchenden Personen passen.

    Anmerkung zur Profession Coaching:
    Professionelles Coaching ist auch als „Beratung ohne Ratschlag“ bekannt. Coaches beratschlagen ihre Klient*innen nicht, sondern locken sie durch gezielte Coaching-Fragetechniken auf neue Denkpfade. Dabei können Klient*innen eigenverantwortlich zu Erkenntnissen und Einsichten finden, Ziele und Lösungswege entwickeln sowie ihre Selbstwirksamkeit, Selbstführung und sonstige Gestaltungsfähigkeiten trainieren. Professionelle Coaches verfügen über umfangreiches, fundiertes Fachwissen aus den Bereichen des Personal Coachings und der beratenden Psychologie. Dieses Wissen brauchen sie, um menschliches Denken, Fühlen und Handeln besser zu verstehen und um auf die Anliegen ihrer Klient*innen mit stimmigen Coaching-Fragetechniken professionell eingehen zu können. Das Vermitteln und Lehren ihres Fachwissens ist eher nicht Inhalt eines professionellen Coachings. Im Coaching wird für die Bezeichnung Klient*in gerne auch Coachee verwendet.

    Anmerkung zur Profession Psychologische Beratung:
    Die Auffassungen darüber, was Psychologische Beratung ganz genau ist, variieren in Deutschland, Österreich, Schweiz, England, Amerika und anderen Ländern graduell. Im Großen und Ganzen ist Psychologische Beratung der Profession Personal Coaching sehr ähnlich – Aus meiner Sicht können Psychologische Berater*innen ihren Klient*innen jedoch bei Bedarf auch Tipps, Ratschläge, Tools und mehr fundiertes Fachwissen aus den Bereichen des Personal Coachings und der beratenden Psychologie zur Orientierung anbieten, als es in einem reinen Coachingprozess üblich ist. Letzteres kann für das Verstehen eigener und fremder Denk- Gefühls- und Handlungsmuster nützlich sein sowie das Erlernen von neuem Denken, Fühlen und Handeln unterstützen. Denn wer z.B. an seinem Denken, Fühlen und Handeln arbeiten möchte, braucht zur Orientierung häufig Fachwissen, z.B. über Techniken und Tools, die der persönlichen Entwicklung dienen oder über Zusammenhänge zwischen Bedürfnissen, Gefühlen, Bewältigungsstrategien etc. Doch genauso wie im reinen Coaching drängen Psychologische Berater*innen ihren Klient*innen weder Ratschläge noch Fachwissen auf. Ratsuchende sollen und müssen immer frei entscheiden dürfen, was sie als hilfreich und zu ihnen passend erachten und was nicht. In Coaching und Psychologischer Beratung verbleiben deshalb alle Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheiten sowie die volle Ergebnisverantwortung stets bei den Klient*innen.

    Abgrenzung zur Psychotherapie:
    Kurz zusammengefasst, geht es in Coaching und Psychologischer Beratung um die Aufarbeitung und Überwindung von Problemen, die nicht auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen sind. Aus diesem Grund gibt es hierfür auch keine Kostenübernahme seitens der Krankenkassen. In der Psychotherapie hingegen können psychische Erkrankungen diagnostiziert, medizinisch und therapeutisch behandelt, gelindert oder sogar geheilt werden. Weshalb die Kosten dafür auch von den Krankenkassen übernommen werden. Psychische Erkrankungen (auch psychische oder seelische Störungen bzw. Leiden genannt) sind in der Regel krankheitswertige Veränderungen des Erlebens und Verhaltens. Diese können mit Abweichungen der Wahrnehmung, des Denkens, Fühlens oder auch der Selbstwahrnehmung einhergehen. Bezeichnend für psychische Erkrankungen ist dabei häufig eine verminderte Selbstregulationskompetenz.

    Es grüßt Sie herzlichst – Ihr Ralf Hillmann